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Umsetzung von Maßnahmen für den Radverkehr für die Stadt-Umland-Räume (SUR) Wismar und Schwerin

Der Planungsverband Westmecklenburg hat ein ehrgeiziges Ziel: eine wirksame und nachhaltige Stärkung des Radverkehrs und die Zunahme des Radverkehrsanteils im Modal Split in der Region. Die Förderung des Radverkehrs ist auch in den Integrierten Rahmenplänen 2030 für den Stadt-Umland-Raum Wismar und den Stadt-Umland-Raum Schwerin eines von mehreren Schwerpunktthemen. Die thematische Überschneidung ermöglicht dem Planungsverband nun, mit den Ergebnissen aus dem „Regionalen Radwegekonzept Westmecklenburg 2021“ für den Radverkehr Teile der Rahmenpläne in den beiden Stadt-Umland-Räumen umzusetzen.

Mit dem Projekt sollen für die beiden Stadt-Umland-Räume Schwerin und Wismar durchgängige Radverkehrsverbindungen zwischen den zentralen Orten („Kernstädten“) und den dazugehörigen Umlandgemeinden geschaffen werden – auf attraktiven, sicheren Wegen.

Zwei Konzepte, unterschiedliche Ausbaustandards

Dafür wurden in den Gebietskulissen der beiden Stadt-Umland-Räume die Radwegenetze untersucht, mit dem Fokus auf diejenigen Radrouten, die wichtige Verbindungen zwischen den Städten und ihrem jeweiligen Umland darstellen.
Die im »Regionalen Radwegekonzept Westmecklenburg 2021« und im »Radverkehrskonzept für die Landeshauptstadt Schwerin 2030« festgestellten Mängel im Wegenetz wurden dafür detailliert geprüft. Bei abweichenden Maßnahmenableitungen in der Landeshauptstadt Schwerin wurden die Ausbaustandards des Regionalen Radwegekonzeptes für die Umsetzungsempfehlungen zugrunde gelegt.

Die Musterlösungen

Um eine möglichst einheitliche Umsetzung gleichartiger Maßnahmen zu ermöglichen, wurden Musterlösungen (Anlage 1) erarbeitet. Diese zeigen für verschiedene Anwendungsfälle verkehrliche Standard-Lösungen auf, die in der gesamten Region angewendet und individuell an die jeweilige Verkehrssituation angepasst werden sollen.


Bsp. Musterlösung

Zu den Musterlösungen gehören Quick Wins, Umsetzungsvorschläge für die Radverkehrsführung innerorts und außerorts sowie standardisierte Lösungsvorschläge für Knotenpunkte, Einmündungen, Querungen und Engstellen. Mithilfe beispielhafter Darstellungen von Straßenquerschnitten werden in den Musterlösungen anschaulich diverse Möglichkeiten für Radverkehrsführungen gezeigt – von eigenständigen Radwegen über Schutzstreifen bis hin zu Fahrradstraßen und der Mitnutzung von Wirtschaftswegen.

Umsetzung in den Stadt-Umland-Räumen

In den Stadt-Umland-Räumen Schwerin und Wismar wurden längere, zusammenhängende Wegabschnitte mit allen vorliegenden Mängeln ganzheitlich betrachtet. Die einzelnen Maßnahmenempfehlungen für zusammenhängende Streckenabschnitte wurden dafür baulastübergreifend zu so genannten „Maßnahmenbündeln“ zusammengefasst. Sicherheitsrelevante oder singuläre Punktmaßnahmen, die auf den Strecken liegen, wurden ebenfalls in den Maßnahmenbündeln berücksichtigt. So sollen durchgängige, lückenlose Wegenetzübergänge gewährleistet werden.
Die erarbeiteten Umsetzungsempfehlungen wurden nach einer gemeinsamen Auftaktveranstaltung in Vor-Ort-Gesprächen mit den Baulastträgern in Schwerin und Wismar sowie den umliegenden Landkreisen abgestimmt, verschiedene mögliche Ausbauvarianten erörtert, auf Umsetzbarkeit geprüft und festgelegt. Die Abstimmung mit den Baulastträgern war der Startschuss für die konkrete Maßnahmenumsetzung.

Die Datenblätter

Im Ergebnis der Abstimmungstermine wurden so genannte Datenblätter für die Städte Wismar und Schwerin sowie deren Umlandräume erstellt (vgl. Anlage 2 bis 5), in denen die finalisierten Maßnahmen festgehalten sind. Auf diesen Datenblättern finden sich alle Informationen, die für die Umsetzung wichtig sind: Planungs- und Bauzeiten, eine Verortung des Abschnittes und Details wie Länge, Führungsform, Wegebreite, Oberfläche, Befahrbarkeit, etc.

Die Maßnahmenbündel werden einzeln dargestellt und nummeriert, Codes verweisen auf die anzuwendenden Musterlösungen. Die abgeleiteten Maßnahmen werden kurz beschrieben und mit Informationen zum baulichen Aufwand, Realisierungszeitraum, zur Priorität und den geschätzten Kosten ergänzt. Eine Karte zeigt den betreffenden Abschnitt, Fotos und Planskizzen von Musterlösungen visualisieren die umzusetzenden Maßnahmen.

Nachhaltige Mobilitätsgestaltung

Die Datenblätter sollen als Handreichung dienen, die Maßnahmen aus dem Radwegekonzept Westmecklenburg 2021 und dem Radverkehrskonzept der Stadt Schwerin 2030 in Umsetzung zu bringen. Dabei geben die Priorisierungen und Kostenschätzungen ebenso wichtige Informationen wie die Angaben zum Aufwand und zum Zeithorizont. Die Anwendung der Musterlösungen ermöglicht zudem eine standardisierte Herangehensweise und eine durchgängige, einheitliche Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen.
Mit der Umsetzung von durchgängigen Radverkehrsverbindungen zwischen den zentralen Orten und den umgebenden ländlichen Gemeinden, die komfortabel und sicher zu befahren sind, wird ein Angebot geschaffen, mit dem der Planungsverband Westmecklenburg Mobilität nachhaltig und zukunftsweisend gestaltet.


Das Projekt wurde mit Mitteln aus dem Projekt ReGerecht gefördert.